Das Team des FC Energie Cottbus beim Torjubel (Quelle: IMAGO / Fotostand)

Brandenburg Regionalliga Nordost: Cottbus gewinnt spektakulär gegen Lok Leipzig – Luckenwalde verliert

Stand: 27.04.2024 18:31 Uhr

Der FC Energie Cottbus macht den nächsten Schritt in Richtung Drittliga-Aufstieg: Am Samstagnachmittag gewannen die Lausitzer mit 4:3 gegen Lok Leipzig. Der FSV 63 Luckenwalde musste dagegen eine klare 2:5-Pleite in Erfurt einstecken.

Der Favoritenrolle gerecht geworden, die nächsten drei Punkte auf dem Weg in die 3. Liga eingesammelt: Der FC Energie Cottbus hat sich am 31. Spieltag der Fußball-Regionalliga Nordost nach einer turbulenten Partie mit 4:3 (1:0) gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig durchgesetzt.
 
Vor rund 12.000 Zuschauern im Stadion der Freundschaft erwischte der Tabellenführer am Samstagnachmittag einen Start nach Maß: Maximilian Pronichev vollendete nach einem doppelten Doppelpass mit Timmy Thiele zur 1:0-Führung für Energie Cottbus (5. Minute).
 
Die Gäste aus Leipzig kamen zunächst überhaupt nicht ins Spiel, waren einzig und allein mit Defensivarbeit beschäftigt – und konnten sich bei ihrem Keeper Niclas Müller bedanken, dass sie nicht schon frühzeitig mit 0:2 ins Hintertreffen gerieten. Erst parierte der Leipziger Schlussmann einen Distanzschuss von Maximilian Krauß (18.), ehe er Tim Campulkas Kopfball mit einem starken Reflex abwehrte (19.).

Choreo der Cottbuser Fans vor dem Heimspiel gegen Lok Leipzig (Quelle: IMAGO / Steffen Beyer)

Choreo der Cottbuser Fans vor dem Heimspiel gegen Lok Leipzig.

Lok erst nach einer halben Stunde gefährlich - Heike lässt 2:0 liegen

In einer kurzweiligen Partie gelang es der "Loksche" – gecoacht von Energie-Legende und Interimstrainer Tomislav Piplica – mit zunehmender Spieldauer dann aber immer häufiger, für Entlastungsmomente zu sorgen. Gefährliche Abschlüsse in Richtung des Cottbuser Tors gab es allerdings vorerst nicht zu notieren. Bis zur 32. Minute, als Campulka in letzter Sekunde einen Versuch von Osman Atilgan abblockte. Nur vier Zeigerumdrehungen später konnte sich dann auch FCE-Torwart Elias Bethke erstmals mit einer Parade auszeichnen.
 
Die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz wurde dagegen erst kurz vor der Halbzeit wieder richtig gefährlich: Thiele verlängerte ein hohes Zuspiel mit der Hacke auf Tim Heike, der freistehend aus zentraler Position die große Chance auf das 2:0 ungenutzt ließ. Es blieb somit zur Pause beim Stand von 1:0.

Die Spieler von Energie Cottbus bilden einen Mannschaftskreis. (Foto: IMAGO / Matthias Koch)
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Schlagabtausch in der zweiten Hälfte

Auch der zweite Spielabschnitt begann aus Sicht der Cottbuser optimal: In der 53. Minute glänzte Thiele erneut als Vorbereiter und setzte seinen Sturmkollegen Heike in Szene, der aus halblinker Position abzog – sein Schuss wurde noch unhaltbar abgefälscht und schlug knapp unter dem Querbalken ein. Doch die Leipziger meldeten sich prompt zurück: Ryan Adigo spitzelte das Leder aus kurzer Distanz zum 1:2 über die Linie (58.).
 
In der Folge verflachte das Geschehen etwas - und in der 70. Minute schlugen die Gäste eiskalt zu: Abou Ballo versenkte den Ball nach einer flachen Hereingabe von Jannis Held per Direktabnahme im Kasten - 2:2. Ein Wirkungstreffer wie aus dem Fußball-Lehrbuch. Die Leipziger hatten das Momentum plötzlich komplett auf ihrer Seite, während dem Liga-Primus im Spiel nach vorn nichts mehr gelingen wollte. Die Lok drückte und drückte - und bekam in der 81. Minute einen Strafstoß zugesprochen: Tobias Hasse kam gegen Adigo zu spät und der eingewechselte Farid Abderrahmane versenkte den Elfmeter zum 2:3 in der Tormitte (83.).

Shcherbakovski mit Seitfallzieher ins Glück - Druck auf Greifswald steigt

Die Lausitzer schienen gebrochen, doch dann schlug erneut Tim Heike zu: Sein Drop-Kick aus halbrechter Position flog unhaltbar in die Maschen und brachte das verstummte Stadion der Freundschaft wieder zum Beben (86.). In der dritten Minute der Nachspielzeit setzte Jan Shcherbakovski dem Spektakel die Krone auf und traf per Seitfallzieher zum 4:3-Sieg für den FC Energie Cottbus.
 
Durch den Sieg bauen die Cottbuser mit nun 64 Zählern ihren Vorsprung auf den ersten Verfolger auf fünf Punkte aus. Der Greifswalder FC ist somit vor seinem Duell mit Schlusslicht Berliner AK am Sonntag (13 Uhr) gehörig unter Zugzwang.
 
Am kommenden Samstag (04.05., 16 Uhr) reisen die Lausitzer zum drittplatzierten BFC Dynamo (57 Punkte), der wiederum bereits am Freitagabend überraschend mit 2:3 beim FC Hansa Rostock II verloren hatte.

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Luckenwalde verliert in Erfurt

Der FSV Luckenwalde unterlag 2:5 (1:3) beim FC Rot-Weiß Erfurt. Die zuletzt sieglosen Gastgeber gingen nach zwölf Minuten in Führung. Nach einer Ecke köpfte Canigga Elva zum 1:0. Artur Mergel (24.) und Romario Hajrulla (26.) erhöhten. Nach einem Foul von Maxime Awoudja an Phil Butendeich bekam Luckenwalde einen Elfmeter zugesprochen. Christian Flath schob unten links ein (45.).

Nach der Pause verkürzte Butendeich für den FSV auf 2:3 (68.). In der Schlussphase zeigte sich Erfurt allerdings wieder effektiv. Hajrulla machte seinen zweiten Treffer der Partie (84.). In der sechsten Minute der Nachspielzeit bekamen die Gastgeber noch einen Elfmeter zugesprochen. Zuvor hatte Lucas Albrecht Erik Weinhauer zu Fall gebracht. Kay Seidemann verwandelte.
 
Durch die Niederlage fällt der FSV Luckenwalde mit weiterhin 35 Punkten auf den 14. Tabellenplatz zurück.

Sendung: rbb UM6, 27.04.2024, 18 Uhr